gesehen im Vorspann zu „Theorie der Ironie“ von Uwe Japp
(Das Abendland-Neue Folge 15, Frankfurt am Main, 1983)
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Purdy schreibt in seinem Buch „Das Elend der Ironie“: Mein Buch versteht sich als Antwort auf eine ironische Zeit. Ironie ist bei uns zu einem Zeichen von Weltläufigkeit und Reife geworden. Der ironische Mensch pflegt einen Sprach- und Verhaltensstil, der jeden Schein von Naivität meidet- den Schein naiver Hingabe, naiven Glaubens, naiver Hoffnung.
In „Kultur in der Krise“ geht es um Ursprungsmächte, Utopien, Anfangslust, ohne die das menschliche Leben nicht sein kann. Naivität wird dort folgendermaßen definiert: Naivität ist geistige Leidenschaft, Übermut, kühne, ausgelassene Geistigkeit.
Interessant, dass Ironie als Reife wahrgenommen wird – wo es doch eigentlich aus meiner Sicht das Gegenteil ist. Reife heißt für mich, dass man sich Dingen stellt und die unbeschönigt, so wie sie sind betrachtet und sich mit ihnen konfrontiert. Ironie ist genau das zu vermeiden.