Kategorie: concept
Baum-Arbeiten von Com&Com
Das Schweizer Künstlerduo arbeitet seit rund einem Jahr mit Bäumen. Anbei zwei Installationen und Performances im Centre Pasquart Biel (CH) und im AUT in Innbruck (A).
Video Performance: Deconstructing Tree
Performance „Baum“, 14.3.2010; anlässlich der Finissage von Com&Coms Retrospektive „La Réalité dépasse la fiction“ im Kunsthaus CentrePasquArt in Biel. Musik: Mario Marchisella, Kamera/Schnitt: Mitch Bekk. weitere Fotos von Installation und Performance
Video Performance: Reconstructing Tree
Als Teil der Ausstellung „Making Identities“ im AUT Innsbruck ließ Com&Com einen Baum ausgraben und als „Natural Readymade“ ins Museum transferieren. Inzwischen hat der Baum seinen Stamm verloren, warum und wie er damit in ein weiteres, neues Leben überführt wird zeigt die Performance „Reconstructing Tree“. Weitere Fotos von Installation und Performance
Zentrum für politische Schönheit
„Wenn man das Wort ,Schönheit‘ gegen das Wort ,Politik‘ schlägt, erzeugt man den Funken für eine Revolution“. (Zitat von der Website des ZPS)
Das Zentrum für Politische Schönheit ist ein politikberatender Thinktank des Aktionskünstlers und Menschenrechtlers Philipp Ruch, der Bewusstsein schafft für zehn weltpolitische Probleme, die von der deutschen Öffentlichkeit weitgehend ignoriert werden. Das Zentrum für Politische Schönheit zählt derzeit 97 Mitglieder.
Der Thinktank plant politische Unternehmungen, die der Nachwelt als Akte strahlender Schönheit, als Wohltaten der Menschheit erscheinen müssen. Er versucht, eine „Epoche der politischen Schönheit“ durchzusetzen und betreibt zur Zeit Interventionen gegen das „Ende der Geschichte“ im Westen (womit sämtliche Formen politischer Handlungslethargie gemeint sind). Die Arbeiten fokussieren auf die menschlichen Antriebe im reichsten und mächtigsten Land der Europäischen Union. Der Thinktank ist eine Ideen-, Gefühls- und Handlungsschmiede für Menschen, die anstreben, etwas Schönes und Großes zu tun.
Die Truppe war jüngst mehrfach in den Medien, u.a. wegen Strafanzeige für das Aufsagen eines Gedichtes oder Versteigern von Merkel auf Ebay. Die nächste Aktion „Das Forum der verlorenen Hoffnung“, findet am 10.9.09, 20h vor dem Kanzleramt Berlin statt.
schöne Aussicht 1a
Die StudentInnen der Klasse Feldmann bauen sich zur Jahresausstellung der Kunsthochschule Kassel (Spaziergang 2009) ein temporäres Ausstellungshaus, in welchem sie ihre Arbeiten zeigen werden. Postironisch? vielleicht …
Weiter Informationen: www.spaziergangkassel.de
Logo! Kunst
Erntefrisch – Clever auswählen. Bewusst genießen.
Ein vielleicht postironischer Umgang mit Nahrung? Oder doch back to the roots, und einen eigenen Gemüsegarten hegen und pflegen? Seht selbst:
Beim Kochen, im Supermarkt oder auch im Restaurant – mit steigendem Klimabewusstsein stellt sich bei frischen Lebensmitteln zunehmend die Frage nach der richtigen Auswahl.
Produkte aus der Region werden immer häufiger bevorzugt. Doch nicht immer hat man die Hauptsaison für jede Frucht parat, vor allem für solche nicht, die nur in anderen Teilen der Erde wachsen.
Erntefrisch hilft, die richtige Entscheidung zu treffen. Dazu stehen sowohl die Saisondaten des einheimischen Anbaus als auch die Informationen zu Importprodukten zur Verfügung. Aber auch wenn der nächste Einkauf noch in weiter Ferne ist, laden die über 150 Einträge zum Stöbern ein.
Funktionen
- Saisondaten für Obst, Gemüse, Salat, Kräuter, Pilze und Nüsse
- Über 150 Einträge mit Bild, Kurztext und Saisondaten
- Heimische Anbausaison und Importsaisondaten
- Detailansicht für jeden Eintrag mit Informationen und Saisonverlauf
- Übersicht mit Früchten der aktuellen Saison
- Monatsübersicht
- Kategorieansicht
- Suchfunktion
Gegenwärtig arbeiten wir am Ausbau und der Lokalisierung der Saisondaten für weitere Regionen. Zur Zeit gelten die Saisondaten für den deutschsprachigen Raum. Wir freuen uns schon jetzt, die neuen Daten in der nächsten Version zu integrieren.
mehr dazu: http://www.deviation.de/?page_id=38
Wo ist Peter?
Eine wie ich finde sehr nette Flashmob Aktion: einen Menschen schaffen, den „jeder“ kennt und dann über diesen Menschen in Kommunikation mit anderen treten. Irgendwie drück diese Aktion auch zwei natürliche Menschliche Bedürfnisse aus: als Nicht-Star doch wie einer gefeiert zu werden und andererseits von anderen „gebraucht/gesucht“ zu werden, wahrgenommen zu werden.
„Am 07 März 2009 trafen sich knapp 200 Mobber in der Karlsruher Innenstadt um nach Peter zu suchen, der einige Minuten zuvor mit deutlichen Hinweisschilder durch die City geschlendert ist. Das Finale hat dann am Marktplatz stattgefunden .“
learning to love you more
Ein Klassiker unter den partizipativen Feelgood-Projekten hat nach sieben Jahren die Pforten geschlossen. Über 8000 Leute haben seit 2002 beim Projekt „Learning to love you more“ teilgenommen. Die Website wird weiter als Archiv bestehen bleiben, zudem ist vor zwei Jahren ein Buch mit einer Auswahl der Contributions erschienen.
Die beiden Künstler Harrell Fletcher und Miranda July stellten ungewöhnliche Aufgaben wie: Fotografiere Deine Eltern, während sie sich küssen. Schreibe fünf Dinge auf, die sich 1984 ereignet haben. Oder: Mach ein Blitzlichtfoto unter deinem Bett. Das schmeckt natürlich ein bisschen nach lieblichem Reanimationsversuch von radikalerem Fluxus und Konzeptkunst aus den 1960/70ern, einem therapeutischen Blick durch die rosarote Brille. Einem elitären Kunstbegriff wird „Jeder ist ein Künstler“ zugehaucht. Jedoch man kriegt die Kurve. Denn was dem Projekt und den Künstlern dahinter sicher nicht fehlt, ist Humor. In Miranda Julys vielseitigem Schaffen als Medien- und Performancekünstlerin liegen Tragik und Komik nie weit voneinander entfernt. Die besten Momente im Buch und Website sind jene, wo sich übersteigerte Ernsthaftigkeit in ihr Gegenteil verkehrt. Mit Spieltrieb, Humor und Kunst das Leben besser auszuhalten lernen – sicher eine der empfehlenswertesten Selbsthilfegruppen.
digital vs. analog
für alle Digital-Phobiker und Analog-Nostalgiker. best from both:
Website der Künstlerin: Evelien Lohbeck
Zur Idee der Postironie
Die Finanzkrise war nur der Sargnagel: nach dem Jahrzehnt der Dekadenz (Sloterdijk) ist die Wiederentdeckung des Einfachen und das Comeback des Realen nicht mehr von der Hand zu weisen. Nachhaltigkeit und Social Responsability sollen keine leeren Worthüllen mehr sein. Emotionalität, Authentizität und Wahrheit heissen die neuen Leitsterne.
In aller Ernsthaftigkeit wird zudem ein neuer romantischer Geist wiederbelebt, die Sehnsucht nach dem Schönen. Die Menschen haben wieder Hoffnung, glauben an die Zukunft und träumen von einer Utopie 2.0 – und die ist frei von Ironie und Sarkasmus.
Com&Com, einst selbst durch ironische Zitatwerke bekannt geworden, riefen für 2009 das Jahr der Postironie aus. Am Anfang steht programmatisch das postironische Manifest:
1. Wir leben im postironischen Zeitalter. Ironischer Zweifel ist nur noch zur Lebensart erhobene Unzufriedenheit.
2. Wir beginnen das Verfahren des Zweifelns anzuzweifeln.
3. Die Wahrheit ist nicht länger unbedingt, sondern vorübergehend, wie es dem augenblicklichen Zweck gerade dienlich ist.
4. Die Welt ist mehr als sie ist.
5. Das Alltägliche dient als Versuchsgelände für den menschlichen Geist.
6. Alles ist erfüllt von Zauber und Schönheit.
7. Schönheit kann uns dazu anregen, bessere Menschen zu werden.
8. Aus Schönheit kann Liebe erwachsen.
9. Aus der Liebe folgt Wahrheit.
10. Wir stehen an der Schwelle zu einer wunderbaren Sache: vor der Wiedergeburt unserer Selbsterschaffung. Postironie meint völlige Vorstellungs- und Gestaltungsfreiheit.