Postironie als Beitrag zur Landesverteidigung?

Lesenswerter Artikel in der FAZ: Ironieforschung: Rhetorik als Beitrag zur Landesverteidigung

„Der Text war ursprünglich als Beitrag zu einer Ausschreibung des Rüstungs- und Technologiekonzerns Lockheed Martin eingereicht worden. Der drittgrößte Militärdienstleister der Welt hält an akademischen Einrichtungen regelmäßig nach vermarktungsfähigen Forschungsideen Ausschau. (…)

Graham Burnett, Professor für Geschichte, und Literaturdozent Jeffrey Dolven (…) holten daher in ihrem 750 Wörter langen Ausschreibungsbeitrag eine der schönsten Referenzen der Geisteswissenschaften hervor: die Erforschung des friedensstiftenden Potentials der Sprache. Anstatt zur weiteren Technologisierung der Konfliktaustragung beizutragen, wollten sie die von Lockheed Martin gestellten Mittel in die Verbesserung der Kommunikation investieren. Und da die Ironie Konfliktpotential für Verständigung birgt, schlugen sie die wissenschaftliche Untersuchung der Ironie vor. (…)

„Ironie hat seitens der Forschung noch nicht ausreichend Aufmerksamkeit bekommen“, (…)

Auch Burnett und Dolven laben sich an der „Unendlichkeit der Möglichkeiten“ mit ihrer Forderung nach der Entwicklung sogenannter Irony Kits (Ironie-Sets): Die Wissenschaftler wollen mit ihrer Hilfe den Ironiker anhand von Speichelproben auf frischer Tat überführen.“

Da haben wir es schwarz auf weiss: Postironie ist wichtig für den Weltfrieden. 😉

Seminar zur Postironie

Im Rahmen des bundesweiten Bildungsstreiks hat der postironische Kopfverband an der Universität Hamburg ein Seminar angeboten. Natürlich ging es dabei um Postironisches. Wir haben mit einer Gruppe von 16 Menschen das postironische Manifest gelesen und diskutiert.

Wir stellten fest, daß ein Manifest selbstbezüglich ist und einen Standort bestimmen möchte. In unserem Fall heißt das, dass das Manifest selbst zum Zweifeln anregen muss. Alle waren sich einig, dass es dies bewirkt, denn es ist soweit Sinn entleert, dass man sich Gedanken machen muss, wo Sinn entstehen kann.

Desweiteren stellten wir fest, dass das postironische Manifest nichts feststellt, also nichts starr festmacht, sondern der Vielfalt und den Möglichkeiten Raum gibt. Dabei passiert es, dass feste Kategorien angelöst werden, aufgelöst werden und Grenzen verschwimmen.

In dieser Bewegung kann Raum entstehen. Raum für: Schönheit, Wahrheit, Liebe. Das zeugen von Schönheit würde dann immer mehr Schönheit zeugen.

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liebe leicht gemacht

kennt jetzt hoffentlich nicht jeder:

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ist das jetzt präironisch oder postironisch? wahrscheinlich prä- da zu jung für den ironiewillen. vor allem aber authentisch und schön. komisch, immer wenn ich denke „na das könnte jetzt postironisch sein“, muss ich im nächsten moment feststellen „naja, in erster linie ist es wohl für kinder“. oder von kindern. was mich wiederum fragen lässt: „ist das jetzt die postironische Erziehung von unten (natürlich nur auf die körpergröße bezogen)?“ und gibt es eigentlich auch konzepte, theorien, begriffe zu dem phänomen der erziehung erwachsener durch ihre kinder? hachachach.

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Everything is OK ist ein Projekt von mine, ein Design Studio in San Francisco. Aufgrund der wachsenden Unzufriedenheit und Ungerechtigkeit in der heutigen Welt und Kultur, hat sich mine überlegt den Leuten wieder etwas mehr Positivismus zu vermittlen.

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Today, Everything is OK exists as a kind of social design experiment in subversive positivism. It explores the relationship between medium and message, challenges accepted modes of communication, and provides everyday citizens with tools for social commentary.

We read „Everything is OK“ as both an affirmative phrase and a condemning indictment of mediocrity — a tension that is amplified when delivered through the cautionary medium of barricade tape. Once deployed, the message takes on additional layers of meaning as it becomes an interactive caption, modifying spaces, objects and events.

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Ein Produkt, dass von mine entwickelt wurde ist das Absperrband, welches bei verschiedensten Aktionen in den USA benutzt wurde. Zum Beispiel bei den US-Wahlen 2006 oder bei einer riesigen Kissenschlacht in San Francisco.

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Krink auf Erziehungsreise in Moskau

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Okay, es geht mir nicht nur schon wieder um die Farben. Regenbogen-Farben sieht man auch, wenn man in ein Prisma schaut. Sie sind rein, natürlich! Es geht mir mehr um den Sinn und Zweck den Krink in Moskau erfüllt hat. Krink ist ein bedeutender Street-Artist aus New York (hier ist ein Video über ihn):

„Craig Costello a.k.a. Krink or KR, is one of the most visionary and inspirational street artists working today, and is also the creator of KRINK,  a line of the finest quality handmade inks and markers, beloved by artists and vandals alike. … (Released in 2006 by ALSO KNOWN AS).“

Dieser Krink ist nach Russland gereist um den russischen Jugendlichen etwas über die westliche Kugendkultur zu erzählen. Er hielt einen Vortrag über Skating, Graffiti, Punk Rock, Hip-Hop. Von diesen Begriffen haben vielleicht viele von uns wieder die Nase voll, weil es bei uns „Mainstream“ ist oder irgendwie nicht unser Ding ist aber in Russland hat man zum Teil noch nie davon gehört. Jetzt sitzen die Kids in Russland vor einem Rechner mit Internetanschluss und verstehen nicht, was da draußen in der Welt so vor sich geht! Sie versuchen noch ihre eigene Identität zu finden/entwickeln. Wer mehr wissen möchte, kann sich einen kurzen Bericht von Krink selbst hier durchlesen: 12ozProphet.

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Ich mag das, was Krink getan hat. Er hilft de Kids voran zu kommen. Natürlich könnte man sagen, die sollen doch ihren eigenen Weg finden. Aber wer wären wir ohne die Inspiration, die uns seit Ewigkeiten zur Verfügung steht? Und diese kommt zum größten Teil auch aus den USA. Was hat sich nicht auch bei uns in den letzten Jahren vorallem aus den Bereichen: Skating, Graffiti, Punk Rock, Hip-Hop entwickelt? Die DIY-Generation, unendliche Musik-Szenen, Kunst-Trends, Mode, etc, egal ob Mainstream oder Underground/Indipendent. Viele dieser Bewegungen sind daraus entstanden sich von anderen abzugrenzen, aus dem Bedürfnis heraus anders zu sein als andere oder als die Generation zuvor (Punk, Rock n‘ Roll, Graffiti, etc.). (Den Artikel habe ich hier gefunden)

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